Hessische Verfassung

2. August 2016

Die Hessische Verfassung wurde im November 1946, also vor siebzig Jahren verabschiedet. Viele Passagen dieser Verfassung spiegeln die damalige Stimmung für den Willen eines grundlegenden Neuanfangs wider.

Manfred Coppik hat einen lesenswerten Beitrag zum Charakter der Hessischen Verfassung verfasst, der hier zu lesen ist (Klick).

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Die Waffen nieder – Kooperation statt NATO-Konfrontation – Abrüstung statt Sozialabbau

28. Juli 2016

Die aktuellen Kriege und die militärische Konfrontation gegen Russland treiben uns auf die Straße. Deutschland befindet sich im Krieg fast überall auf der Welt. Die Bundesregierung betreibt eine Politik der drastischen Aufrüstung. Deutsche Konzerne exportieren Waffen in alle Welt. Das Geschäft mit dem Tod blüht.
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Dieser Politik leisten wir Widerstand. Die Menschen in unserem Land wollen keine Kriege und Aufrüstung – sie wollen Frieden. Die Politik muss dem Rechnung tragen. Wir akzeptieren nicht, dass Krieg immer alltäglicher wird und Deutschland einen wachsenden Beitrag dazu leistet: in Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien, Jemen, Mali. Der Krieg in der Ukraine ist nicht gestoppt. Immer geht es letztlich um Macht, Märkte und Rohstoffe. Stets sind die USA, NATO-Mitgliedstaaten und deren Verbündete beteiligt, fast immer auch direkt oder indirekt die Bundesrepublik.

Krieg ist Terror. Er bringt millionenfachen Tod, Verwüstung und Chaos. Millionen von Menschen müssen fliehen. Geflüchtete brauchen unsere Unterstützung und Schutz vor rassistischen und nationalistischen Übergriffen. Wir verteidigen das Menschenrecht auf Asyl. Damit Menschen nicht fliehen müssen, fordern wir von der Bundesregierung, jegliche militärische Einmischung in Krisengebiete einzustellen. Die Bundesregierung muss an politischen Lösungen mitwirken, zivile Konfliktbearbeitung fördern und wirtschaftliche Hilfe für den Wiederaufbau der zerstörten Länder leisten.

Die Menschen brauchen weltweit Gerechtigkeit. Deshalb lehnen wir neoliberale Freihandelszonen wie TTIP, CETA, ökologischen Raubbau und die Vernichtung von Lebensgrundlagen ab. Deutsche Waffenlieferungen heizen die Konflikte an. Weltweit werden täglich 4,66 Milliarden Dollar für Rüstung verpulvert. Die Bundesregierung strebt an, in den kommenden acht Jahren ihre jährlichen Rüstungsausgaben von 35 auf 60 Milliarden Euro zu erhöhen. Statt die Bundeswehr für weltweite Einsätze aufzurüsten, fordern wir, unsere Steuergelder für soziale Aufgaben einzusetzen.

Das Verhältnis von Deutschland und Russland war seit 1990 noch nie so schlecht wie heute. Die NATO hat ihr altes Feindbild wiederbelebt, schiebt ihren politischen Einfluss und ihren Militärapparat durch Stationierung schneller Eingreiftruppen, Militärmanöver, dem sogenannten Raketenabwehrschirm – begleitet von verbaler Aufrüstung – an die Grenzen Russlands vor. Das ist ein Bruch der Zusagen zur deutschen Einigung. Russland antwortet mit politischen und militärischen Maßnahmen. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden. Nicht zuletzt steigert die Modernisierung genannte Aufrüstung der US-Atomwaffen die Gefahr einer militärischen Konfrontation bis hin zu einem Atomkrieg. Sicherheit in Europa gibt es nur MIT und nicht GEGEN Russland.

Wir verlangen von der Bundesregierung den Abzug der Bundeswehr aus allen Auslandseinsätzen, die drastische Reduzierung des Rüstungsetats, den Stopp der Rüstungsexporte und die Ächtung von Kampfdrohnen, keine Beteiligung an NATO-Manövern und Truppenstationierungen entlang der Westgrenze Russlands. Wir sagen Nein zu Atomwaffen, Krieg und Militärinterventionen. Wir fordern ein Ende der Militarisierung der EU. Wir wollen Dialog, weltweite Abrüstung, friedliche zivile Konfliktlösungen und ein auf Ausgleich basierendes System gemeinsamer Sicherheit.

Für diese Friedenspolitik setzen wir uns ein.
Wir rufen auf zur bundesweiten Demonstration am 8.10.2016 in Berlin.

Dies ist der Aufruf für die Friedensdemonstration in Berlin. Klick für weitere Informationen.

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Lorenz Knorr wird 95

17. Juli 2016

Lorenz_Knorr_bei_DFUEiner der wenigen noch lebenden Widerstandskämpfer gegen den Faschismus ist unser Kamerad Lorenz Knorr. Am
18. Juli 1921 in Eger/Cheb in Westböhmen geboren, war er bereits als junger Sozialist und später als Wehrmachtsangehöriger im antifaschistischen Widerstand. Nach Ende der Naziherrschaft engagierte er sich in der Sozialistischen Jugend, war Bundessekretär der „Falken“, später Mitgründer der Deutschen Friedensunion (DFU), in den 90er Jahren einer der Bundessprecher der VVN-BdA sowie sehr engagiert, auch publizistisch, in der Friedensbewegung und als Zeitzeuge, bis ihn sein Gesundheitszustand und sein Alter zur Ruhe zwangen. Die hessische und die frankfurter VVN-BdA gratuliert ihm sehr herzlich.
mehr über Lorenz Knorr

Beginn des spanischen Bürgerkriegs

25. Juni 2016

Vor 80 Jahren

Mit einer Veranstaltung am 13. Juli 2016 wird an ein oft vergessenes historisches Ereignis erinnern: 1936 löste der Putsch von General Franco einen dreijährigen Bürgerkrieg in Spanien aus. In einer Zeit, in der sich in Italien und Deutschland faschistische Regime stabilisieren konnten, erlebte die Spanische Republik eine große Welle der Solidarität und ein ungeheures Engagement von Freiwilligen aus aller Welt. Sie beteiligten sich am Kampf um die Republik, um Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Der Kampf ging verloren, da der deutsche Faschismus Franco und die Putschisten massiv mit schweren Waffen und einer Spezialtruppe, der Legion Condor unterstützten. Dies führte zu einer fast vierzigjährigen Diktatur des Generals Franco, gestützt auf das reaktionäre Militär, die erzkonservative katholische Kirche und die Falange (spanische faschistische Bewegung).
 
An diese Ereignisse vor 80 Jahren erinnert die Veranstaltung mit dem spanischen Gewerkschafter Carlos Valljeo Calderon und dem deutschen Autoren Enrico Hilbert.
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Carlos Valljeo Calderon von der CCOO Barcelona und Sekretät der Menschenrechtsorganisation “Associao Catalania expresos politicos del Franquisimo” berichtet über den Spanischen Bürgerkrieg.
 
Enrico Hilbert, Mitherausgeber des Buches "‚Sie werden nicht durchkommen!‘ Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialen Revolution“ stellt exemplarisch Biografien deutscher Spanienkämpfer vor.
 
Künstlerisch begleitet wird das Programm von Erich Schaffner.
 
Termin: 13. Juli 2016, 18.30 Uhr
Veranstaltungsort: DGB-Haus Frankfurt, Saal B (W.-Leuschner-Str. 69-77)

Veranstalter: DGB-Stadtverband Frankfurt, Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945, Comisiones Obreras (Barcelona), VVN-BdA Frankfurt, Gedenkstätte KZ-Katzbach in den Adlerwerken
 
wer mehr wissen will: 
Literadio (hier klicken) hat anlässlich der Buchmesse 2015 in Frankfurt ein Interview (hier klicken) mit Enrico Hilbert und Werner Abel gesendet.
 
Buch_SiewerdennichtdurchkommenDas Buch „‚Sie werden nicht durchkommen!‘ Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialen Revolution“ ist im Verlag Edition AV (hier klicken), Frankfurt am Main, 2015 erschienen (broschiert, 570 S.,
ISBN-13: 978-3868411126, 45,00 €)
 
… und wer das Lied der Spanienkämpfer „Die Thälmann-Kolonne (Spaniens Himmel breitet seine Sterne)“, Text von Karl Ernst, Musik Paul Dessau nicht greifbar hat, hier ist der Text (klicken) und hier das Lied (klicken).
 
Die Edition mit Ernst Busch gibt es immer noch: Lieder der Arbeiterklasse & des spanischen Bürgerkriegs, leider nicht mehr bei Pläne CD. [98-190601] 18,50 Euro, aber hier (klicken)
 
Eine hörenswerte Sammlung ist auch diese Edition: Die Spanien Lieder, Aurora-Gesamtausgabe Chronik vol. 7, Spanien 1936-1939, Busch, Ernst, Medium: CD, (wieder)erschienen: 2001; 14,95 €, ist bei Busch-Funk erhältlich (klicken)

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Erzählcafé Frankfurt

24. Juni 2016

Die Frankfurter VVN-BdA lädt ein im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe

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am Donnerstag, dem 14. Juli 2016,
um 18.00 Uhr im AWO-Zentrum Nordend,
Frankfurt a. M., Eckenheimer Landstr. 93 *)

Uschi Dossier liest aus den Jugend-Erinnerungen
von Lilo Günzler “Endlich reden
 
Lilo Günzler wurde 1933 in Franklurt geboren. Als Tochter einer jüdischen Mutter erlebte sie die Schrecken der Naziherrschaft. Bei ihrer Einschulung 1939 wurde ihr gesagt, dass sie “Mischling ersten Grades” sei. Damit war sie gebrandmarkt. 1943 musste die Familie in ein Judenhaus ziehen; die Mutter und der Bruder wurden nach Theresienstadt deportiert, von wo sie 1945 “kaputt an Leib und Seele” zurück kamen.
 
Über ihre Erlebnisse und Erfahrungen während der Naziherrschaft hat Lilo Günzler nie gesprochen, auch nicht mit ihrem Mann oder mit ihren Kindern. Sie wollte die Familie nicht belasten. Durch eine Israel-Reise im Jahre 2000 wurden all ihre Erinnerungen wieder geweckt, und da ihr Mann inzwischen verstorben und die Kinder erwachsen waren, gab es für sie keinen Grund mehr für Ängste, ihnen schaden zu können. So schrieb sie mit Hilfe von Agnes Rummeleit vom Heimat- und Geschichtsverein Schwanheim ihr Buch “Endlich reden”.
 
Zum 60. Jahrestag des Endes des Krieges und der Naziherrschaft wurde Lilo Günzler von der Anne-Frank-Stiftung angesprochen, als Zeitzeugin vor Schulklassen über ihr Leben zu sprechen. Wie zur Bestätigung ihrer alten Ängste erschien vor ihrer ersten Rede als Zeitzeugin eine Gruppe Rechtsradikaler im Gemeindesaal und schrie “Alles Lüge!”. Doch Lilo Günzler überwand ihre Ängste und gab nicht mehr nach. Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement wurde sie 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
 
Lilo_GuenzlerLilo Günzler hat, wie sie sagt, ihr Buch für die Jugend geschrieben. Die Schilderung der Erlebnisse und Erfahrungen einer einfachen Familie während der Naziherrschaft soll dazu beitragen, dass Menschen dafür eintreten, dass es nie wieder zu solchen Verhältnissen kommt.
  
*) Zu erreichen ist das AWO-Zentrum Nordend (Eckenheimer Landstr. 93) zur Zeit nur mit den Ersatzbussen U5 (ab Konstabler Wache oder ab Marbachweg) bis zur Haltestelle Rohrbachstr. / Friedberger Landstr. (das gleiche für die Straßenbahnlinie 12) oder mit der Buslinie 36 zur derzeitigen Ersatz-Haltestelle Oederweg / Glauburgstraße – und in allen Fällen danach zu Fuß.
 
Die Arbeit der VVN-BdA können Sie unterstützen mit einer Spende auf das Konto der VVN-BdA Kreisvereinigung Frankfurt a.M. bei der Postbank Frankfurt:  IBAN: DE28 5001 0060 0011 8456 08.
 
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