Aufruf zur antirassistischen Demo „1 Jahr nach Hanau“ am 19.02.2021 in Frankfurt

3. Februar 2021

Am 19. Februar jährt sich der Anschlag von Hanau, bei dem neun Menschen aufgrund ihrer Herkunft und ihres Aussehens aus dem Leben gerissen wurden.

Ein Jahr, in dem staatliche Organe bei ihrer permanenten Suche nach Einzeltätern wieder einmal zeigten, dass kein Interesse an Aufklärung oder Lösungsansätzen zur Bekämpfung rassistischer Strukturen besteht. Stattdessen zeigt sich, dass sie Teil des Problems sind.

So sieht Bundesinnenminister Horst Seehofer bis heute keinen Grund, rassistisches und rechtsextremes Gedankengut innerhalb der Polizei statistisch zu untersuchen. Die aufgeflogenen polizeiinternen Chatgruppen mit eindeutig beleidigenden, sexistischen und rassistischen Inhalten seien nur weitere Einzelfälle.

Derweil verhöhnten die geistigen Brandstifter der AfD die Opfer schon Tage nach der Tat mit Aussagen wie: „Was dort geschah, ist weder linker noch rechter Terror, es ist die wahnhafte Tat eines offenkundig Irren, der in einer Wahnwelt lebte.“ Mit dieser Verharmlosung und Entpolitisierung der Morde versuchen sie ihre Mittäterschaft und die Gefahr von rechts zu verschleiern.

Rassisten in den Parlamenten, Rassisten von Pegida bis Querdenken auf den Straßen, Rassisten wie Hans Georg Maaßen in den Behörden, faschistischer Terror auf den Straßen von Halle bis nach Hanau, vom NSU zum NSU 2.0 und diverse Polizeiskandale. All dies zeigt, dass unsere Gesellschaft ein schwerwiegendes strukturelles Rassismusproblem hat.

Aus diesem Grund wollen wir den Jahrestag am 19.2.2021 zum Anlass nehmen, auf die Straße zu gehen und an die Opfer zu erinnern, auf das sie niemals in Vergessenheit geraten mögen. Wir wollen auf die Straße gehen, um zu erinnern, aber auch um klar zu sagen: Es reicht!

Wir wollen auf die Straße gehen, um zu zeigen, dass Rassismus in unserer Gesellschaft keinen Platz haben kann!

Wir kämpfen gegen Kriegstreiberei, gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Privatisierungen, die Krisenpolitik im Sinne der Banken und Konzerne, die auf dem Rücken von Migrant:innen, Geflüchteten und Arbeiter:innen ausgetragen werden und die den Nährboden für rassistische und faschistische Organisationen und Parteien liefern.

Setzt am 19.2. mit uns ein Zeichen!

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