Oskar Müller

 

Oskar Müller (1896 bis 1970)

„Wir wollen für uns und für unsere Jugend ein neues Deutschland aufbauen, ein Deutschland des Antifaschismus, der Freiheit und der Demokratie.“
(Oskar Müller, anlässlich der Verabschiedung der hessischen Verfassung 1946)

 

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Am 25. Juni 1896 wurde er in Wołów/Wohlau (Polen) geboren.  
1918 wurde er in einen Soldatenrat gewählt. 1922 trat er in die KPD ein, für die er von 1924 bis 1933 im Preußischen Landtag saß. Ab 1924 war er in der KPD Hessen verantwortlich für die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften.
 
Müller wurde 1933 verhaftet, zunächst ins Zuchthaus gebracht und schließlich ins Konzentrationslager deportiert. Bis 1939 war Müller im KZ Sachsenhausen. Im KZ Dachau betrieb er als Lagerältester antifaschistische Arbeit.
 
Nach der Befreiung durch die 7. US-Armee war Oskar Müller Mitgründer des Comité International de Dachau. Am 12. Oktober 1945 setzte die amerikanische Besatzungsmacht ihn als Hessischen Staatsminister für Arbeit unter Ministerpräsident Karl Geiler (SPD) ein. Diese Position wurde am 1. November 1946 in Hessischer Staatsminister für Arbeit und Wohlfahrt umbenannt, ehe er am 7. Januar 1947 aus seinem Amt entlassen wurde.
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BildU_Oskar MüllerOskar Müller gehört zu den Vätern der Hessischen Verfassung. Besonders wirkte er am Verbot der Aussperrung und an den Artikeln 41 und 42 mit, welche die Überführung der Großindustrie in Gemeineigentum vorsehen. Auch an der Erstellung des Betriebsverfassungsgesetzes und an der gesetzlichen Regelung zur Kriegsopferversorgung war er beteiligt. Dem Deutschen Bundestag gehörte Müller in der ersten Legislaturperiode (1949–1953) an.
 
Am 15. Juni 1950 wurde Müller wegen unparlamentarischen Verhaltens gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen Heinz Renner, Friedrich Rische und Walter Vesper durch Bundestagspräsident Erich Köhler für 20 Sitzungstage von der Teilnahme an Plenarsitzungen ausgeschlossen. Als Landesvorsitzender der KPD Hessen wurde er 1951 durch den Bundesvorstand abgesetzt und durch Klaus Weigle ersetzt.
 
1953 wurde er wegen angeblichen Verfassungsbruchs verhaftet, die Klage wurde zurückgewiesen. Nach dem KPD-Verbot widmete er sich ab 1956 verstärkt seiner Tätigkeit bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).
 
Oskar Müller starb am 14. Januar 1970 in Langen.
 
Literatur:
->Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 1, A–M, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23781-2, S. 578–588
->Müller, Oskar. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarb. und stark erw. Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
-> Anlässlich des 60. Jahrestages der Hessischen Verfassung im Jahre 2006 hat „Die Linke“ eine Internetpräsentation zu den Müttern und Vätern der Hessischen Verfassung erstellt.
 
Quelle: Seite „Oskar Müller (Politiker)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 19. Januar 2016