Heinz Düx

Heinz Düx
Heinz Düx (geboren am 24. April 1924 in Marburg) ist ein deutscher Jurist, Publizist und Rechtswissenschaftler.
 
Heinz Düx studierte in den Jahren 1942 bis 1948 Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität in Marburg. 1944/1945 kam es zur Unterbrechung des Studiums durch Arbeitsverpflichtung im Marburger Bahnbetriebswerk und Untertauchen im Vogelsbergkreis, um einer Zwangsverpflichtung zum Volkssturm zu entgehen.


Nach 1945 war er zusammen mit dem Romanisten Werner Krauss und dem Wirtschaftswissenschaftler Joachim Grunau Mitglied des Entnazifizierungsausschusses der juristischen Fakultät an der Philipps-Universität in Marburg. Die 1. Staatsprüfung legte er am 21. November 1946 mit dem Prädikatsexamen „gut“ ab. Im Januar 1948 erfolgte seine Promotion bei Heinrich Freiherr von Minnigerode mit einer Arbeit über das Thema „Die freie Gewerkschaftsbewegung, ihr Wesen und ihr Einfluss auf die Rechtsentwicklung von der Gründung bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges“. Die 2. juristische Staatsprüfung absolvierte Düx am 24. November 1950 mit dem Prädikatsexamen „gut“.


Als Anwalt bzw. Richter im hessischen Justizdienst war Düx zeitlebens mit der juristischen Aufarbeitung der Verbrechen des deutschen Faschismus beschäftigt. Von 1960 bis 1963 war Düx beim Landgericht Frankfurt/Main als Untersuchungsrichter in politischen Strafsachen mit den Auschwitz und Euthanasieverfahren befasst. Am 24. Dezember 1970 wurde Düx zum Vorsitzenden eines Zivilsenats am Oberlandesgericht Frankfurt/Main ernannt, der sich überwiegend mit Rückerstattungs- und Entschädigungsfragen beschäftigt. Seine Pensionierung erfolgte 1989.


Heinz Düx war u. a. zusammen mit Wolfgang Abendroth und Helmut Ridder Mitbegründer und von 1973 bis 1991 Mitherausgeber und Autor der Zeitschrift Demokratie und Recht. Als kritischer Kommentator der bundesdeutschen Geschichte und Gegenwart veröffentlichte Heinz Düx daneben Beiträge u. a. in der antifaschistischen Wochenzeitung „die tat“ und im „bulletin“ des von Renate Riemeck geleiteten Fränkischen Kreises (Freie Vereinigung von Angehörigen geistiger Berufe in der Bundesrepublik, Mitglied der Weltföderation der Wissenschaftler) und in Buchpublikationen. Übersetzungen liegen in englischer, französischer und polnischer Sprache vor.


1973 war Heinz Düx Teilnehmer am Weltkongreß der Friedenskräfte in Moskau. Die hessische CDU strengte 1975 und 1982 im Landtag vergeblich ein Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Amtsenthebung an. 1987, 1989 und 1995 wurde Heinz Düx als Sachverständiger beim Rechts- bzw. Innenausschuss des Deutschen Bundestages angehört. 2013 war er Referent auf dem 2. Symposium „Verantwortung der Juristen“ im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Nürnberg-Fürth im Rahmen der Tagung „Die Rosenburg. Das Bundesministerium der Justiz und sein Umgang mit der Vergangenheit“.


Heinz Düx, radikaler Demokrat und Antifaschist, gehörte – zum Teil nur zeitweise, was u.a. seiner Distanz gegenüber Organisationsapparaten entspricht; er selbst nennt seine Organisationszugehörigkeiten „zeitweise Assoziierungen “– u.a. der KPD, der SPD, der Gewerkschaft ÖTV, der VVN und der Vereinigung demokratischer Juristen (VdJ) an; bei den letztgenannten als Präsidiums- bzw. Vorstands- und Gründungsmitglied.


Er engagierte sich ebenso in der Friedensbewegung und in der Protestbewegung gegen die Berufsverbote.


Heinz Düx hat eine einnehmend freundliche Art des Auftretens. Wenn er sich mit politischen Entwicklungen und Ereignissen befasst, ist er jedoch keineswegs zurückhaltend. Er nennt die Dinge beim Namen, legt den Finger auf die Wunde. Wenn er etwas erforscht und erkannt hat, vertritt er, ohne rechthaberisch aufzutreten, nachdrücklich seinen Standpunkt, gegebenenfalls auch ohne Rücksicht auf mögliche Nachteile für ihn.


Er war bis kurz vor seinen Tod vielerorts ein gern gesehener Gast und willkommener Gesprächspartner.


Heinz Düx verstarb am 3. Februar 2017. Die Spuren seines Wirkens bleiben.


 

Quelle: Wikipedia und P.C. Walther