Erzählcafé Frankfurt

24. Juni 2016

Die Frankfurter VVN-BdA lädt ein im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe

Titel_erzahlcafe

am Donnerstag, dem 14. Juli 2016,
um 18.00 Uhr im AWO-Zentrum Nordend,
Frankfurt a. M., Eckenheimer Landstr. 93 *)

Uschi Dossier liest aus den Jugend-Erinnerungen
von Lilo Günzler “Endlich reden
 
Lilo Günzler wurde 1933 in Franklurt geboren. Als Tochter einer jüdischen Mutter erlebte sie die Schrecken der Naziherrschaft. Bei ihrer Einschulung 1939 wurde ihr gesagt, dass sie “Mischling ersten Grades” sei. Damit war sie gebrandmarkt. 1943 musste die Familie in ein Judenhaus ziehen; die Mutter und der Bruder wurden nach Theresienstadt deportiert, von wo sie 1945 “kaputt an Leib und Seele” zurück kamen.
 
Über ihre Erlebnisse und Erfahrungen während der Naziherrschaft hat Lilo Günzler nie gesprochen, auch nicht mit ihrem Mann oder mit ihren Kindern. Sie wollte die Familie nicht belasten. Durch eine Israel-Reise im Jahre 2000 wurden all ihre Erinnerungen wieder geweckt, und da ihr Mann inzwischen verstorben und die Kinder erwachsen waren, gab es für sie keinen Grund mehr für Ängste, ihnen schaden zu können. So schrieb sie mit Hilfe von Agnes Rummeleit vom Heimat- und Geschichtsverein Schwanheim ihr Buch “Endlich reden”.
 
Zum 60. Jahrestag des Endes des Krieges und der Naziherrschaft wurde Lilo Günzler von der Anne-Frank-Stiftung angesprochen, als Zeitzeugin vor Schulklassen über ihr Leben zu sprechen. Wie zur Bestätigung ihrer alten Ängste erschien vor ihrer ersten Rede als Zeitzeugin eine Gruppe Rechtsradikaler im Gemeindesaal und schrie “Alles Lüge!”. Doch Lilo Günzler überwand ihre Ängste und gab nicht mehr nach. Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement wurde sie 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
 
Lilo_GuenzlerLilo Günzler hat, wie sie sagt, ihr Buch für die Jugend geschrieben. Die Schilderung der Erlebnisse und Erfahrungen einer einfachen Familie während der Naziherrschaft soll dazu beitragen, dass Menschen dafür eintreten, dass es nie wieder zu solchen Verhältnissen kommt.
  
*) Zu erreichen ist das AWO-Zentrum Nordend (Eckenheimer Landstr. 93) zur Zeit nur mit den Ersatzbussen U5 (ab Konstabler Wache oder ab Marbachweg) bis zur Haltestelle Rohrbachstr. / Friedberger Landstr. (das gleiche für die Straßenbahnlinie 12) oder mit der Buslinie 36 zur derzeitigen Ersatz-Haltestelle Oederweg / Glauburgstraße – und in allen Fällen danach zu Fuß.
 
Die Arbeit der VVN-BdA können Sie unterstützen mit einer Spende auf das Konto der VVN-BdA Kreisvereinigung Frankfurt a.M. bei der Postbank Frankfurt:  IBAN: DE28 5001 0060 0011 8456 08.
 
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